Die Peitzer Teiche

Der Hälterteich vor dem Kraftwerk Jänschwalde
Abenddämmerung in der Peitzer Teichlandschaft
Ufergräser an den Peitzer Teichen
Eine einsame Weide vor dem Hälterteich
Ein idyllisches Plätzchen vor dem Hälterteich
Ein Steg zum Teich
Ein schilfumsäumter Pfad durch die Peitzer Teichlandschaft
Fuhrmann oder Fährmann auf dem Teich?
Entenschwärme auf den Peitzer Teichen

In der Mitte des 16. Jahrhunderts, etwa zeitgleich mit der Errichtung der Peitzer Festung, ließ Markgraf Johann von Küstrin südöstlich der Stadt Peitz umfangreiche Teiche anlegen. Ursprünglich wurde dieses etwa 1000 Hektar umfassende Gebiet für den Ackerbau genutzt; es war demnach nicht versumpft und stellte möglicherweise für die geplante Festung strategisch einen Unsicherheitsfaktor dar. Man ließ das Gebiet deshalb fluten. Diese Hypothese kann bisher aber nicht hundertprozentig gestützt werden. Fest steht aber, dass die Peitzer Teiche schon immer für die Fischzucht genutzt wurden. Bereits aus den Jahren 1577/78 liegen Ergebnisse der Karpfenfischerei vor. Somit ist klar: Die Fischerei hat in Peitz eine sehr lange Tradition.
Für den Bau der Teichanlage wurde das natürliche, nach Nordwesten abfallende Geländeniveau ausgenutzt. Man schüttete in dieser Richtung Dämme auf. In östlicher Richtung werden die Teiche durch das natürlich vorgegebene Gelände begrenzt. Der Hammergraben, ein ebenfalls Mitte des 16. Jahrhunderts entstandener Kanal, führt von Cottbus kommend Spreewasser zum Peitzer Teichgebiet und zum Eisenhüttenwerk. Dieser Kanal verläuft auf einem bedeutenden Abschnitt zwischen dem Cottbuser Ortsteil Lakoma und Peitz - ebenso wie die Teiche - über dem Geländeniveau; auch hier wird das Wasser mittels Dämmen gehalten. Die verschiedenen Teiche sind terrassenförmig angelegt. Der Wasserspiegel des Hammergrabens, der die Teiche mit Wasser versorgt, liegt noch über den des höchst liegenden Teiches. Dadurch können sämtliche Teiche unter Ausnutzung des Gefälles, also ohne Pump- oder Schöpfwerke, bespannt (geflutet) und abgelassen werden.

Heute gibt es insgesamt 33 Teiche. Der kleinste Teich, die Kleine Walke, hat eine Fläche von lediglich etwa 500 Quadratmetern (0,05 Hektar). Die Fläche von etwa 310 Fußballfeldern nimmt der Neuendorfer Oberteich (222 Hektar) ein. Die größeren Teiche sind sehr flach, im Durchschnitt 80 bis 100 cm tief. Dadurch erwärmt sich im Frühjahr das Wasser sehr schnell, das wiederum den Appetit bei den Karpfen anregt. Die sogenannten Winterteiche zum Überwintern der Fische sind etwas tiefer, damit diese nicht durchfrieren.In der modernen Teichwirtschaft werden die Karpfen nach Jahrgang - also nach Größe - sortiert in den unterschiedlichen Teichen gehalten. Dadurch werden die Teiche in einem bestimmten Zyklus abgefischt und die Fische in der Regel halbjährlich umgesetzt. Noch bis etwa Mitte des 19. Jahrhunderts war der Fischbesatz in den Teichen unsortiert. Aus dem Grund fischte man die Teiche nur etwa alle 3 Jahre und die Gewässer verkrauteten sehr stark. Die Bauern der umliegenden Dörfer nutzten die Teichflächen sogar als Viehweide.
Heute hat das größte zusammenhängende Teichgebiet Deutschlands nicht nur eine ökonomische Bedeutung sondern auch eine Wichtigkeit für die Ökologie. Die Teiche sind Brutgebiet für seltene Wasservogelarten. Weiterhin nutzen viele Vögel das Gebiet als Rastplatz während der jährlichen Vogelzüge. Das Teichgebiet dient aber auch als Erholungsgebiet für die Einwohner und Gäste des Peitzer Landes.