Woodstock am Karpfenteich - Free Jazz in der DDR

der erste Eindruck der Jazzausstellung nach dem Aufstieg
Ausstellung Woodstock am Karpfenteich im Balkenkontext
räumliche Vorstellung der Ausstellungsinstallation
die Tiefenwirkung der Aufstellung der Ausstellung
Free Jazz in der DDR: Höreindrücke an jeder Ecke der Ausstellung
Augenzeugenbericht der ursprünglichen Jazzwerkstatt
Jazzplakate: eine eigene Kunst
als die Jazzwerkstatt verboten wurde
die Landschaft des Free Jazz: eine Karte
Woodstock am Karpfenteich: viele Informationen der Ausstellung auf engem Raum
über Jazz in der Kammer und originale Höreindrücke
über die Jazz Bühne Berlin und Augenzeugenbericht
das titelgebende Display der originalen Ausstellung
der Dachstuhl der Hochofenhalle: Ort der Jazzausstellung

Schrille Töne machte der SPIEGEL-Autor Hans Hielscher auf der Station der Ausstellung „Free Jazz in der DDR- Weltniveau im Überwachungsstaat“ im Hamburger Levante Haus aus. Auch der Spreewald hatte sein Woodstock. An den Karpfenteich kamen von 1972 an viele hundert Besucher, um Free Jazz zu hören und um der eingezäunten Enge der DDR für kurze Zeit zu entfliehen, um nicht konforme Musik zu hören und um sich so zu benehmen wie seinerzeit die enthusiastischen Fans in Woodstock. „Und dann, 1982 war Schluss mit Peitz. Der Staat verbot, was er nicht domestizieren konnte“, so Christoph Dieckmann in DIE ZEIT.
Dann, 2011 war Peitz wieder da und man sollte später, 2013 wieder gen Cottbus fahren, zur  Ausstellungseröffnung im Museum Dieselkraftwerk. Am historischen Klinkerbauwerk, am Amtsteich, zitiert eine Tafel Auszüge aus Xamen Xenien des Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe, die das Wesen dieser Free Jazz Bewegung in der DDR ausmachten: „Du sehnst Dich weit hinaus zu wandern/bereitest Dich zu raschem Flug/Dir selbst sei treu und treu den andern/dann ist die Enge weit genug“. Nicht Teil der Ausstellung, so beschreiben diese Verse doch Inhalte derselben.

25 Jahre nach Ende des Arbeiter- und Bauernstaates, wie die DDR sich zu nennen pflegte, stellte das „Erinnerungslabor“ unter den Kuratoren Stefanie Wahl und Albrecht Ecke eine beachtliche Ausstellung zusammen. Stationen in Weimar, Schwerin, Berlin, Freiberg, Dresden, Potsdam, Magdeburg, Freiberg, Greifswald, Erfurt und Berlin, zeigten nicht nur die zentralen Orte der Konzert- und Festivalaktivitäten in der DDR, sondern brachten Erinnerungen den alten Fans und die Neugierde den neuen. Eine weitere Station der Ausstellung war der Ort in Wuppertal, das Atelier- und Wohnhaus von Peter Kowald, wo die DDR Free Jazz Szene als erstes im Westen etabliert wurde.

Viele tausend Besucher sahen „Free Jazz in der DDR- Weltniveau im Überwachungsstaat“. Nun bekommt die Ausstellung, um Ergänzungen zur jazzwerkstatt Peitz bereichert, ihr festes Domizil, dass am 09. Juni im Hütten- und Fischereimuseum Peitz, am Hüttenwerk 1, seine Pforten öffnet. Die Laudatio hält Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung und ein langjähriger Freund der jazzwerkstatt.

Ulli Blobel